Neben dem Nikolaus Kopernikus-Denkmal steht eine Trauerweide. Zusammen wurden die beiden einer meiner ersten Orientierungspunkte nach meinem Umzug zwecks Studium nach Wrocław. Für Kopernikus habe ich schon immer eine besondere Schwäche gehabt – er war der Namenspatron meiner Grundschule im heimischen Rybnik und irgendwie ist es so geblieben, dass ich lebhaft auf ihn reagiere. Das Denkmal des Astronomen (wie sich später herausstellen sollte, ist sein Urheber Leon Podsiadły, Professor an der Akademie der schönen Künste, bei dem ich studiert habe) und die Trauerweide stellten für mich immer eine Einheit dar – der Baum wuchs auf die Skulptur zu, bedeckte manchmal die Silhouette von Kopernikus, während die Äste seinen Haarschopf noch verwegener aussehen ließen. Sie standen da an der Hauptstraße, der Piotr Skarga-Straße, irgendwie etwas wild herum. Ich habe sogar irgendwo gelesen, „die Trauerweide hat Kopernikus in die Arme genommen“. Ich mochte ihr Eins-Sein.
Nach der Revitalisierung des Platzes, wurde um die Trauerweide herum eine Bordsteinkante hochgezogen, der den Baum deutlich von dem Denkmal trennte. Kopernikus wurde gereinigt, verstreut Planeten um ihn herum hinzugefügt. Alles ist jetzt so zurecht gelegt und abgetrennt auf diesem Platz.
Deutsche Übersetzung: Michael Pietrucha