Ich denke an die Kindheit. Ich glaube, es war in den 60er Jahren. Heute wohne ich in Wrocław, doch geboren bin ich auf dem Lande, unweit von Wrocław, in Pełczyn (Polgsen) bei Wołów (Wohlau). Ich weiß noch, dass auf dem Hof ein Kastanienbaum stand und daneben ein zweiter, viel größer. Der eine Kastanienbaum hat am Garteneingang gestört. Er wuchs irgendwie auf dem Weg zum Garten. Mein Vater hat entschieden, ihn zu beseitigen. Es war schwierig ihn auszugraben, er war groß und wuchs tief in die Erde hinein. So besorgte mein Vater irgendwo ein Pferd, das den Baum rausziehen sollte. Als die Wurzeln freigelegt wurden, haben wir bemerkt, dass unter dem Baum eine True lag. Drin war jede Menge Porzellan und Besteck. Die True war schon ziemlich korrodiert. Ich vermute, dass sie dort seit dem Krieg lag, dass die Deutschen, die geflohen sind, ihre Wertsachen dort versteckt haben. Sie habe die Stelle markiert, indem sie dort einen Kastanienbaum eingepflanzt haben. Wir haben bedauert, wenn wir es gewusst hätten, dass das da drin ist, dann hätten wir die True ausgegraben und das Porzellan wäre nicht zerstört geworden. Es sind nur einige Tassen und eine Kanne übrig geblieben. Man kann sie in dem Antiquitäten Geschäft DAES anschauen, sie haben eine blaue Verzierung. Ich kannte mich mit Porzellan nicht aus, ich habe nicht darauf geachtet.
Nach mehreren Jahren ist zu uns eine Frau aus Deutschland gekommen und hat behauptet in unserem Haus gewohnt zu haben. Doch keiner von uns sprach Deutsch, so konnten wir uns nicht verständigen. Ich habe die Kanne gebracht und erklärt, dass sie aus diesem Schatz stammte. Es gab keine deutliche Reaktion ihrerseits, dass sie die Kanne erkennt, doch sie hat die Kanne mitgenommen.