Der riesige Walnussbaum, der hinter meinem Fenster wächst. Dabei war mir das früher gar nicht bewusst, dass er ein Teil meines Lebens und des Lebens meiner Nachbarn ist. Meines, weil genau dieser Baum über den Ort entschieden hat, an dem ich wohnen würde. Ich erinnere mich an den frühherbstlichen Nachmittag, als ich eintrat um die nächste Wohnung zu besichtigen, und das erste (und letzte) was ich sah, war dieser Baum – fast direkt an der Fensterscheibe.
Beiläufig determiniert er mit seiner Anwesenheit einige Rituale. Ich weiß, dass der Herbst kommt, weil die ersten Nüsse auf dem Gehsteig auftauchen. Jeden Tag, wenn ich nachhause komme, stecke ich ein, zwei in die Jackentasche. Ich treffe immer „in der Jahreszeit“ unter ihm dieselben Nachbarinnen, die sie in einen Müllsack sammeln! Ja, er ist riesig! Wir stehen unter ihm und tratschen etwas. Als er noch kleiner gewesen war und keine beschnittenen Äste gehabt hatte, warfen Kinder den ganzen Tag was ihnen in die Hände fiel auf ihn und versuchten, die Nüsse von den unteren Zweigen zu stoßen. Immer dieselben, jedes Jahr älter.
Solche sich eben wiederholenden Situationen, zwar unbedeutend, zeugen dennoch von der Aneignung dieses Ortes. Das muss wohl „mein Hof“ sein, wenn ich ihn doch so gut kenne.
Deutsche Übersetzung: Michael Pietrucha