„Eine Familie, die sich einmal in einem Haus in dem Stadtviertel Krzyki (Krietern) niedergelassen hat, wo sie bis heute wohnt, hat sie deshalb ausgewählt, weil der Mutter die Rosen im Garten gefallen haben. Mein Vater, ein Aristokrat, hielt das Wohnen in einer Stadtrandvilla für irgendwie demütigend – er hatte doch ein Familienschloss in Jezupol in der Ukraine. Da er aber vor kurzem aus einem Nazi-Konzentrationslager befreit wurde, war er auch mit einer solchen Bleibe zufrieden. Die Hausfassade wurde komplett von einer Bombe oder einem Geschoss zerstör. Es sah aus, als ob das Haus nicht zum Wohnen geeignet wäre. Doch der Teil von der Gartenseite blieb unversehrt und bot Zuflucht während der Renovierungsarbeiten. Bald wurde es klar, dass sie das ganze Vermögen im Osten verloren haben. So sind sie in diesem Haus geblieben. Nach einigen Wochen ist die Ehefrau des deutschen Besitzers dieses Hauses gekommen. Sie wollte nur ein paar Erinnerungsstücke vor der Ausreise nach Westdeutschland mitnehmen. Sie blieb mit der Familie einige Jahrzehnte in Verbindung – bis zu ihrem Tod”.
– Norman Davies, Roger Moorhouse
„Breslau. Die Blume Europas. Geschichte einer mitteleuropäischen Stadt”, auf deutsch erschienen bei: Droemer-Knaur, München 2005
Ausschnitt eines Privatgesprächs mit Wojciech Dzieduszycki vom 25. Juni 2000